Das Dorf Luboradz (Lobris)

Luboradz (Lobris) liegt am nördlichen Rand des Striegauer Gebirges am Flüßchen Weidelache (Wierzbiak) auf ca. 180 m Höhe. Die nächste, ca. 7 km westlich von Luboradz gelegene größere Stadt, ist Jauer (Jawor). Lobris wurde erstmals 1305 urkundlich erwähnt, wobei auf dem Friedhof des Ortes bereits Spuren der Lausitzer Kultur gefunden wurden.

Geprägt wird Lobris durch das große ehemalige Rittergut, das von 1653 bis 1945 im Eigentum der Reichsgrafen von Wolkenstein und Trostberg war. Bemerkenswert ist hier vor allem der Renaissancepalast aus dem 16. Jahrhundert, der im 17. Jahrhundert unter dem Einfluss des Barock umgebaut wurde. Es ist ein vierseitiges Gebäude mit Hof in der Mitte, an dem noch eine Reihe von Renaissanceportalen und eine alte Eichentür erhalten sind. Im Inneren des Gebäudes befinden sich noch einige interessante Säle. Das Altarbild der runden Schlosskapelle wurden zwischen 1681 und 1684 von M.L. Willmann geschaffen. Michael Leopold Lukas Willmann (1630 – 1706) gehört zu den erfolgreichsten deutschen Malern der Barockzeit. Das Bild befindet sich heute im Nationalmuseum in Warschau. Leider ist das Schloss in einem renovierungsbedürftigen Bauzustand und kann nicht besichtigt werden.

Das Schloß steht in der Mitte des weitläufigen Gutshofes, der durch viele alte Wirtschaftsgebäude gebildet wird. Am Rande des Gutes befindet sich auch die Dorfkirche aus dem Jahre 1581. Sie ist einschiffig, mit Turm und kreuzgebautem Presbyterium. Auf dem kürzlich neu gestalteten Kirchhof befindet sich der große Grabstein des Stifters der Kirche Hans von Bock.

Hinter dem Gutsgelände befindet sich das „Bialy Dom“ im Gebäude der ehemaligen Brauerei Lobris (von 1888 – 1893 Gräfl.von Nostitz- Ryneck`sche Rittergutsbrauerei, dann von 1893 – 1900 Reichsgräfin von Wolkenstein- Trostburg`sche Bierbrauerei).

Das Dorf befindet sich in leicht hügeliger Landschaft mit Wiesen, Feldern und Wäldern. Im direkten Anschluß des Bialy Doms beginnt der noch in Grundzügen erkennbare englische Garten des ehemaligen Rittergutes mit alten Baumbeständen und dem Flüßchen Weidelache. Von hier lassen sich schöne Wanderungen in die Umgebung unternehmen.